„Abbild“ von Mirko Müller

„Abbild“ von Mirko Müller

Mirko Müller über sein Werk:

Seit der Erfindung der Fotografie im Jahre 1826 befindet sich diese ständig im Wandel. Aufgrund des Bestrebens die Realität wahrheitsgemäß und in voller Perfektion wiederzugeben, folgt eine Errungenschaft auf die nächste, was die Fotografie immer weiter optimiert.

Die Optimierung des Bildträgers, der Emulsionen, der Objektive und später auch der Sensoren eröffnet immer neuere Welten für den Fotografen. Nüchtern gesehen bleibt das Medium selbst dasselbe und versucht mit und durch die zuvor genannten Optimierungen unterschiedlichste Situationen und Momente abzubilden und hierdurch ein Zeitzeugnis zu schaffen. Unabhängig davon entwickelte sich in den 70er Jahren in Amerika eine neue Art der Bilderzeugnis. Wir sprechen von Bildsynthese oder Rendering, ein neuartiger Vorgang bei dem ein Bild durch einen Computer erzeugt wird. Anfangs bestanden die Bildsynthesen noch aus einfachen geometrischen Figuren, aber auch hier ließ sich der technische Fortschritt nicht stoppen. Durch Optimierung der Lichtgebung und der Texturierung des eigentlichen Körpers fällt es uns heute oft schwer Bildsynthesen von der Realität zu unterscheiden.

Was passiert aber nun mit der Fotografie und wie kommen diese beiden bildgebenden Verfahren überein? Wo sind die Grenzen und wo können wir selbst nicht mehr unterscheiden ob wir nun eine Bildsynthese oder eine reale Abbildung vor uns haben? 

Das Projekt „Abbild“ untersucht genau diese spannungsreiche Grenze zwischen Realität und Fiktion. Die Ausstellung zeigt einen Ausschnitt aus der Serie Abbild, die sich seit 2018 experimentell mit der Thematik auseinandersetzt.

Biographie von Mirko Müller

Animation zu „Abbild“ von Mirko Müller